Sitzung: 15.05.2014 Stadtverordnetenversammlung
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: FB 5/042/2014
Frage 1:
Ist die Umstellung komplett abgeschlossen bzw. welche
Rest-Maßnahmen
stehen noch aus und bis wann sind diese beendet?
Antwort zu Frage 1:
Laut Aussage OVAG ist die Maßnahme in der 19.KW endgültig
abgeschlossen worden. Hierdurch sparen die Stadt Karben bzw. die Bürger/innen
der Stadt ab Mai trotzt Preissteigerung bei den Stromkosten über 20% an
Straßenbeleuchtungskosten. Auf das Jahr gerechnet sind dies rd. 60.000 Euro.
Ohne die LED Umrüstung hätten nur für die Straßenbeleuchtung in 2014 über
360.000 Euro gezahlt werden müssen.
Frage 2:
Welche Erfahrungen und Bürgerreaktionen liegen vor?
Antwort zu Frage 2:
Es liegen uns diverse unterschiedliche Bürgerreaktionen
von zu dunkel bis zu hell vor, wobei die Mehrzahl eine zu geringe Ausleuchtung
bemängelt. Einige Reaktionen halten die Umstellung generell für überflüssig und
einzelnen gefiel das „alte“ Licht besser
o Lt OVAG gibt es in Deutschland, mit Ausnahme von
Berlin, keinerlei Verpflichtung Straßen und Wege zu beleuchten. Lediglich eine
Kenntlichmachung von Gefahrenstellen ist auf Kommunenseite vorgeschrieben,
diese wird im allgemeinen durch den Betrieb einer Straßenbeleuchtung umgesetzt.
o Die für Straßenbeleuchtung
einschlägige Norm DIN EN 13201 ist als Empfehlung für eine ausreichende
Straßenbeleuchtung zu sehen. Es gilt hier die Vermutungswirkung: Ist die Straße
nach Norm ausgeleuchtet, so sollte ausreichend auf Gefahrenstellen hingewiesen
sein.
o Im Zuge der Vorstellung der
OVAG-LED-Initiative in Ihrem Hause (Folie 8) hat die OVAG immer darauf
hingewiesen, dass eine normgerechte Ausleuchtung der Straßen und Wege
angestrebt wird, dies jedoch unter Beibehaltung der vorhandenen Masten und Maststandorte
geschieht.
o Die OVAG hat sich kürzlich während
eines Vororttermins (am Abend des 07.05.2014) verschiedene Beschwerdestellen,
welche gemeldet wurden, im Gebiet der Stadt Karben angeschaut und sind zu
folgenden Ergebnissen gelangt:
o Groß Karben, Am Ludwigsbrunnen 66:
In diesem Bereich
gibt es mehrere Stichwege zu einzelnen Reihenwohnhäusern.
Diese Wege sind nach OVAG Empfinden ausreichend, gleichmäßig und ohne Hell- /
Dunkelzonen ausgeleuchtet.
o Burg Gräfenrode, Bindweidring:
Hier hatte sich ein
Anwohner beschwert, es sehe aus wie auf dem „Todesstreifen der ehemaligen
Grenzanlage der DDR“
Nach Empfinden der OVAG ist dieser
Bereich ausreichend und nicht so hell wie beschrieben ausgeleuchtet. Die
Ausleuchtung ist gleichmäßig und für eine Wohnstraße angemessen.
Grund für diese Beschwerde kann auch hier der Lichtfarbenwechsel sein.
o Okarben, Am Tiefen Born:
In dem von der OVAG
besichtigten Bereich sind die Wege ausreichend ausgeleuchtet.
Allerdings verschatten im gesamten Bereich um die Wohnblocks viele
Bäume/Sträucher die Straßen und Wege, hier bittet die OVAG um einen
Rückschnitt der Bepflanzung.
o Rendel, Theodor-Heuss-Straße 8 und
Bismarckstraße, sowie Klein Karben, Höhenweg:
Die Altanlage bestand
in diesen Straßen aus Pilzleuchten auf 4m Masten mit einer Bestückung von 75W
NAV-I.
Durch die nicht vorhandene Lichtlenkung und damit verbundene
360°-Rundumstrahlung der Altleuchten wurden bisher auch die Hausfassaden
mitbeleuchtet. Dadurch entstand der Eindruck einer hell beleuchteten Straße.
Mit Hilfe der gezielten Lichtlenkung der neuen LED-Leuchten werden jetzt fast
ausschließlich die Fahrbahn und die Gehwege ausgeleuchtet, bei entsprechenden
Mastabständen würde man so eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung erreichen.
Durch die vorgegebenen Mastabstände von etwa 50m bei einer Masthöhe von
nur 4m, wie in den genannten Straßen vorgefunden, entsteht der subjektive
Eindruck von nicht ausreichend beleuchteten Flächen zwischen den
Leuchten.
Dieser Eindruck begründet sich darin, dass das von LED-Leuchten abgegebene
Licht in der Abstrahlung relativ deutlich begrenzt ist. Der Übergang von hell
nach dunkel bei den Pilzleuchten jedoch sehr fließend war.
Dies zeigen auch die Berechnungen unseres Partners hessenEnergie. Bei einer
normgerechten Ausleuchtung mit Pilzleuchten auf 4m-Masten erreicht man
Mastabstände von etwa 15 – 20m, mit einer LED-Leuchte etwa 30 – 35m.
Eine Verbesserung der Ausleuchtung kann im Falle der Theodor-Heuss- oder Bismarckstraße in Rendel bzw. des Höhenweges in
Klein Karben nur dadurch erreicht werden, dass zwischen den bestehenden
Leuchten zusätzliche Lichtpunkte errichtet werden oder die vorhandenen Masten
durch höhere, bspw. 6m-Masten, ersetzt werden. Eine Verlängerung der Masten ist
wie bereits telefonisch angesprochen aus statischen und Altersgründen (die
vorgefundenen Masten sind mindestens 40 Jahre alt) absolut keine Alternative.
Weiterhin sei hier lt OVAG anzumerken, dass an zwei Stellen in der
Bismarckstraße die Ausleuchtung der Straße durch Bäume/Sträucher behindert
wird. Auch hier bittet die OVAG um Veranlassung eines Rückschnittes.
Frage 3:
Welche weiteren Vorteile (zusätzlich zur
Kosteneinsparung) sind mit der
Umstellung verbunden?
Antwort zu Frage 3:
Die Vorteile wurden bereits bei der Präsentation der OVAG
im Rathaus erläutert.
Hier nochmal die wichtigsten Kriterien:
o Nächtliche Absenkung auf 50% bei allen
LED –Leuchten
o Senkung des Energieverbrauchs um rund
77%
o Senkung des CO2 –Ausstoßes und somit
generell Beitrag zum Klimaschutz
o Insektenfreundlich
o Weniger Umweltbelastung (kein
Quecksilber)
o Geringe Ausfallraten, lange
Lebensdauer
o Beleuchtung wird gezielt auf die
Verkehrswege gerichtet
Fragen 4:
Wer ist/war für die Umstellung und Wartung/Pflege der
Straßenbeleuchtung
verantwortlich? Inwiefern begleitete die Verwaltung
die Umstellung? Wohin
wendet sich der Bürger bei Störungen (AEM -Anregungs-
und
Ereignismanagement der Stadt Karben oder direkt an die
OVAG)?
Antworten zu Fragen 4:
Verantwortlich für die Umstellung ist die OVAG mit der
die Stadt Karben einen längerfristigen Rahmenvertrag zur Straßenbeleuchtung
abgeschlossen hat. Die Verwaltung beantwortet Fragen der Bürger und steht in
Kontakt mit der OVAG. Bei Störungen kann auch das AEM verwendet werden (dies
wird bereits rege genutzt) und wir leiten die Anregungen weiter an die OVAG.
Frage 5:
Welche Erfahrung gibt es im Vergleich zur bisherigen
(konventionellen)
Technik in Hinblick auf Farbtreue, Helligkeits- und
Sicherheitsempfinden ?
Antwort zu Frage 5
Erfahrungen
liegen noch nicht vor, da jetzt erst die Installation abgeschlossen ist. Bei
anderen Kommunen wird das neue LED überwiegend positiv bewertet.
Frage 6:
Wie bewerten die Sicherheits- und
Rettungskräfte die neue Beleuchtung?
Antwort zu Frage 6:
Wie die Sicherheitskräfte dies bewerten kann von hier aus
ebenfalls noch nicht beantwortet werden, da wie gesagt die Umstellung erst im
April erfolgt ist. Es bleibt insbesondere die nächste „Winterzeit“ abzuwarten
um belastbare Erfahrungswerte zu erhalten.