Sitzung: 26.10.2017 Stadtverordnetenversammlung
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: FB 7/266/2017
Frage:
Welche Programme
laufen im Rahmen der städtischen Städtepartnerschaften zwischen Karben und
ihren europäischen Partnerstädten zurzeit? Wie fördert die Stadt derartige
Aktivitäten? Was möchte der Magistrat unternehmen, um Städtepartnerschaften als
Instrument zur Förderung von Begegnungen auszubauen und so einen kleinen aber
wichtigen Teil zum innereuropäischen Zusammenhalt zu leisten?
Antworten:
Seit einigen Jahren finden jährliche
Begegnungen vor allem in Form von allgemeinen Bürgerfahrten, Vereinsbegegnungen
und dem Schüleraustausch statt.
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Die
Stadt Karben ist in der glücklichen Situation, dass die Städtepartnerschaft
durch einen sehr regen Verein unterstützt und mit Leben gefüllt wird.
Die allgemeinen Bürgerbegegnungen werden durch den Partnerschaftsverein Karben
organisiert. Derzeit finden diese im jährlichen Wechsel zwischen Saint Egrève
und Karben statt.
Der Partnerschaftsverein legt der Stadtverwaltung jeweils die Kalkulation
(Einnahmen durch Teilnahmebeiträge und Ausgaben für Bewirtung, Ausflüge, Bus
etc.) für die jeweilige Begegnung vor. Die Stadt Karben zahlt hierfür einen
jeweils entsprechenden Zuschuss. In Mai dieses Jahres war eine Gruppe aus St.
Egrève zu Besuch in Karben.
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Der
Schüleraustausch besteht zwischen der Kurt-Schumacher-Schule und der Schule in
Ramonville St. Agne (bei Toulouse) statt. Hier gewährt die Stadt Karben bei
Fahrten nach Ramonville einen Zuschuss i. H. v. 30 €/teilnehmender Person. Bei
Besuchen aus Ramonville wird ein Zuschuss zum Programm hier in Karben gewährt,
der sich nach der Zahl der Besucher und dem jeweiligen Programm richtet
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An
Vereinsfahrten fanden in diesem Jahr statt:
nach St. Egrève bzw. von St. Egrève organisiert:
Juni 2017: Fahrt der
Stadtkapelle Karben mit 42 teilnehmenden Personen
Juli 2017: Fahrt der TG
Groß-Karben mit 11 Personen
August 2017: Internationale
Wanderwoche
(Zusammenschluss
von Wanderern – kein Verein) mit
12
Personen
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Vereinsfahrten
nach Luisenthal/Thüringen: hier gibt es jährliche Besuche zwischen den
Jugendabteilungen der Feuerwehr Luisenthal und der Feuerwehr Petterweil.
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Allgemeine
Fahrten nach Ramonville St. Agne haben seit längerer Zeit nicht mehr
stattgefunden. Dies liegt zum einen sicherlich an der großen Entfernung, die
für die mittlerweile schon älter gewordenen langjährigen Teilnehmer an den
Fahrten zu anstrengend ist. Zum anderen aber auch daran, dass es nicht gelingt,
junge Menschen, die am Schüleraustausch teilnehmen für eine dauerhafte
Teilnahme an Treffen zu gewinnen. Hinzu kommt, dass das Verschwisterungskomitee
in Ramonville Probleme hat, Aktive für die Vorstandsarbeit zu gewinnen.
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Die
letzte Bürgerfahrt nach Krnvo fand 2013 statt und war vor allem touristisch
orientiert. Dies zeigt schon daran, dass die Unterbringung in Familien nur
schwer möglich war und vor allem auch die Karbener Teilnehmer lieber eine
Unterbringung in Hotels wünschten.
Über seine Partnerstädte ist Karben in einem Netzwerk der Partnerstädte
verankert, dem folgende Städte angehören: Cori (Italien), Krnov (Tschechische
Republik), Minsk-Mazowiecki (Polen), Pefki (Griechenland) Ramonville
(Frankreich), St. Egrève (Frankreich), Telsiai (Litauen).
Im September dieses Jahres fand ein
Netzwerktreffen in St. Egrève statt, bei dem verschiedene Projekte für das
kommende Jahr besprochen wurden. Allen Beteiligten ist bewusst, dass es
verstärkter Anstrengungen bedarf, um gerade junge Menschen für die Teilnahme an
Begegnungen gewinnen, um so die Lebenssituation Gleichaltriger kennenzulernen
und dem –gerade in den osteuropäischen Ländern zunehmenden- Euroskeptizismus zu
begegnen.
Aus diesem Grund wurden für das kommende
Jahr mehrere Projekte vorgeschlagen.
Diese sind:
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„Sportfest
ohne Grenzen“ in Krnov für bis 12-Jährige (aus allen Netzwerkstädten –
gemeinsame Sprache ist Englisch)
Sport ist eine gute Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen,
Freundschaften zu entwickeln, spielerisch seine Sprachkenntnisse auszuprobieren
und zu erweitern.
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„Gegen
Euroskeptizismus und für mehr Solidarität in Zeiten der Krise“ in Krnov für
junge Menschen ab 16 Jahre (was wünschen und erhoffen sie sich von Europa)
Ziel ist es ein besseres Verständnis der Menschen für Europa zu erreichen, eine
Debatte über Euroskeptizismus anzustoßen und gemeinsam eine Strategie zu
entwickeln, wie die Auswirkungen dieser problematischen Themen auf lokaler
Ebene gemindert werden können.
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Internationales
Basketball-Turnier in Minsk-Mazowiecki für 15 – 16 jährige Jungs
·
Internationales
Fußball-Turnier in Minsk-Mazowiecki
U10/U11
Auch bei den beiden polnischen Projekten steht im Vordergrund der Begegnung
nicht der sportliche Wettkampf, sondern
vor allem vor dem Hintergrund des gemeinsamen sportlichen Interesses und der
jeweiligen Erfahrungen neue Freundschaften zu schließen.
·
„Fest
des Friedens und der Freundschaft“ in Saint Egrève: ebenfalls gerichtet an
junge Menschen im Alter von 15 – 17 Jahren
St. Egrève lädt aus Anlass verschiedener Jubiläen (1 Jahr Verschwisterung mit
Telsiai, 20 Jahre Verschwisterung mit Krnov, 44 Jahre Verschwisterung mit
Karben und 100 Jahre Ende des 1. Weltkrieges) ein Treffen mit Menschen aus
allen Netzwerkstädten vor. Dabei geht es um Diskussionen zu Freundschaft,
Frieden und Demokratie sowie um den Besuch von Orten in Frankreich zu diesem
Thema.
Es ist beabsichtigt, diese Projekte den Schulen, aber auch der
allgemeinen Öffentlichkeit vorzustellen und für eine Teilnahme zu werben. Die
Fahrten werden im Rahmen der üblichen Bezuschussung für Städtepartnerschaften
gefördert, wobei auch hier bei nachgewiesenen höheren Kosten bzw. nach Vorlage
einer entsprechenden Kalkulation ggf. auch höhere Zuschüsse gewährt werden
können.
Auf Karbener Seite wird überlegt im Zusammenhang mit den Planungen für
das 50-jährige Stadtjubiläum auch das eine oder andere Projekt gemeinsam mit
den Partnerstädten und Netzwerkstädte zu erarbeiten und dies dann in die
Feierlichkeiten im Jahr 2020 einzuplanen.
Abschließend weisen wir daraufhin, dass die Bedeutung der Städtepartnerschaft in Karben auch dadurch verdeutlicht wird, dass mit Herrn Michael Schmidt eigens ein Stadtrat als Dezernent hierfür zuständig ist und dieser auch an den Treffen in unseren Partnerstädten und Netzwerkstädten engagiert mitwirkt.