Sitzung: 12.04.2018 Stadtverordnetenversammlung
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: FB 5/308/2018
Frage 1:
Was
unternimmt die Stadt aktuell, um die Nahversorgung in den Stadtteilen aufrecht
zu erhalten?
Antwort zu
Frage 1:
Die Nahversorgungssituation in den Stadtteilen ist
in unterschiedlich gut abgedeckt. Die Situation selbst kann durch direkte
Eingriffe (z. B. Subventionen oder Bereitstellung von geeigneten Ladenlokalen)
oder indirekte Maßnahmen (z. B. Aufwertung der öffentlichen Infrastrukturen und
Freiräume, „Bespielung“ des öffentlichen Raums) unterstützt werden.
Entscheidende Faktoren sind zudem der vorhandene
„Markt“ für einen Einzelhändler bei gleichzeitig vorhandenen geeigneten
Standorten. Gerade die Standortanforderungen von Einzelhändlern haben sich in
den letzten Jahren deutlich dahingehend geändert, dass kleine und nicht mehr
zeitgemäße Ladenlokale in Nebenlagen nicht mehr marktgängig sind. Diese
Standorte und Ladenlokale sind für den Einzelhandel nicht mehr zu retten.
Letztlich entscheidet der Kunde mit seinem
Einkaufsverhalten über die Zukunftsfähigkeit des Einzelhandels in den
Ortsteilen. Dieser tendiert dazu, seinen Einkauf an zentral wenigen Orten zu
erledigen oder steigt auf den Onlinehandel um.
Die Stadt verfolgt zweierlei Ansätze.
1. Die Ortsteile und
zentralen Lagen in den Ortsteilen werden flächendeckend städtebaulich
aufgewertet und in ihren Funktionen gestärkt. Beispielhaft kann die
Dorferneuerung und der Umbau der Ortsdurchfahrt in Groß-Karben genannt werden.
In Klein-Karben steht ebenfalls eine Generalüberholung der Ortsdurchfahrt an.
Auch in den übrigen Ortsteilen wird punktuell die Infrastruktur ergänzt und
erneuert.
2. Die Anbindung der
Ortsteile an die zentralen Versorgungsbereiche der Innenstadt wird Schritt für
Schritt optimiert. Marktgängige Einzelhandelsstandorte finden sich heute häufig
an dezentralen Stadtrandlagen. Karben hat diese Standorte zentral in der neuen
Mitte. Die Verkehrsanbindung der Innenstadt wurde über die Optimierung der Busanbindungen
der Ortsteile und auch über die Nordumgehung deutlich verbessert. Wenn der
Markt es nicht hergibt, die Versorger in die Stadtteile zu lenken, müssen die
Kunden aus den Stadtteilen besser an die Versorger angebunden werden.
Frage 2:
Wie sieht es mit Postannahmestellen in den
Stadtteilen aus?
Antwort zu Frage 2:
Burg Gräfenrode und Okarben sind nicht über
Postfilialen abgedeckt. In Burg Gräfenrode dürfte es derzeit schwierig sein,
einen geeigneten Anker für die Angebote der Post zu finden.
Frage 3:
Wäre das Modell der Nahversorgung aus Okarben auch
eine Option für andere Stadtteile?
Antwort
zu Frage 3
Das Modell Okarben, nach Einschätzung des Fachbereichs ist der Tegut gemeint, ist selbstverständlich übertragbar. Allerdings trifft in Okarben das Vorhandensein eines bestehenden Marktes auf das Angebot einer lokalen Weiterbildungseinrichtung, bei gleichzeitig großem Engagement Einzelner Akteure. Diese Kombination hat zu dem gelungenen Ergebnis geführt. Die Kommune kann solche Angebote allerdings nicht alleine initiieren, selbst-verständlich aber Förderwege aufzeigen und Initiativen nach Möglichkeit unterstützen..