Sitzung: 14.06.2018 Stadtverordnetenversammlung
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: FB 5/322/2018
Im Reg FNP von 2010 werden im Gemeindeteil 329 ha
Fläche zu Wohnzwecken in der Entwicklung bis 2020 vorgesehen. Dazu haben wir
folgende Fragen:
Frage 1.1: Wieviel
der ursprünglichen Zuwachsfläche für Wohnbebauung in Höhe von 25ha wurden
bisher bebaut? Welche Gebiete sind noch zu entwickeln?
Antwort zu Frage
1.1:
Am 18.05.2017 hat
der damalige 1. Beigeordnete des Regionalverbands Herr Thomas Horn in einer
ausführlichen Präsentation den Stand der Wohnflächenentwicklung für das
Verbandsgebiet und die Stadt Karben, dezidiert vorgestellt. Die Präsentation
wurde den Ausschussmitgliedern zur Verfügung gestellt. Auf die Inhalte der
Präsentation wird verwiesen.
Nachstehend eine
tabellarische Übersicht des derzeitigen Stands der Bauflächenentwicklung.
Übersicht über
die Wohnbauflächenentwicklung (eig. Darstellung
OT / Baugebiet |
Planung lt. ursprgl.
RegFNP |
dav. In Realisierung |
Rest Mi/Wobau |
Anzahl der Geplanten/realisierten WE |
||||||
WoBau |
MI |
Gesamt |
Bebaut |
in Bebauung bzw. B-Plan
gültig |
B Plan in Aufstellung |
noch o. B-Plan |
||||
Okarben Straßberg |
0,80 |
0,80 |
0,80 |
|
||||||
Okarben Straßberg |
3,40 |
3,40 |
3,40 |
|
||||||
Okarben |
1,10 |
1,10 |
1,10 |
|
||||||
Petterweil Ost |
4,30 |
4,30 |
2,20 |
2,10 |
|
|||||
Kloppenheim Sauerborn |
4,80 |
4,80 |
4,53 |
0,27 |
80 |
|||||
Kloppenheim Am Hang |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
|||||||
Kloppenheim Taunusbrunnen |
1,40 |
1,40 |
1,40 |
170 |
||||||
Kloppenheim Neue Mitte |
1,30 |
1,30 |
1,30 |
20 |
||||||
Groß Karben AM PARK |
1,30 |
1,30 |
1,30 |
75 |
||||||
Groß Karben Kalkofen |
5,30 |
5,30 |
5,30 |
225 |
||||||
Klein Karben |
0,50 |
0,50 |
0,50 |
|||||||
Klein Karben (ehemalig K+N) |
0,70 |
0,70 |
0,70 |
|||||||
Burg Gräfenrode Sohlweg 2 |
2,00 |
0,70 |
2,70 |
2,70 |
50 |
|||||
Rendel Süd |
0,70 |
0,70 |
- |
- |
- |
0,70 |
||||
Gesamt Karben |
25,2 |
4,1 |
29,3 |
6,23 |
12,27 |
2,20 |
8,60 |
620 |
||
21,3% |
41,9% |
7,5% |
29,3% |
Frage
1.2:
Ist es
vorgesehen, die im Reg FNP angegebenen 4 ha am südöstlichen Ortsrand von
Petterweil zu bebauen? Welche Fläche soll mit Wohnungen bebaut werden? Können
die geplanten 4 ha bis 2020 erreicht werden?
Antwort
zu Frage 1.2:
Die Fläche am
östlichen Ortsrand von Petterweil soll entwickelt werden. Wesentliche
Restriktion der Realisierbarkeit ist die Verfügbarkeit der Flächen. Es wäre
wünschenswert, das Potenzial aus dem Regionalen Flächennutzungsplan an dieser
Stelle ausnützen zu können. Die gewöhnlichen Zeitspannen einer
Baugebietsentwicklung lassen eine Entwicklung bis zum Jahr 2020 zu.
Frage
1.3:
Wieviel
Fläche und in welchen Ortsteilen werden vor dem Hintergrund der sich
verschärfenden Wohnsituation in Karben für die Aufstellung des nächsten Reg FNP
vorgesehen? Gibt es Planungen von der Verwaltung? Welches Wachstum wird für
Karben in der Fläche der Wohnbebauung und Einwohnerzahl angestrebt?
Antwort zu Frage
1.3:
Hier sind wir
derzeit in einem Abstimmungsprozess mit dem Regionalverband um in Erfahrung zu
bringen, welche Rahmenbedingungen man der Stadt Karben zukünftig setzt. Erst
wenn diese Rahmenbedingungen klar definiert sind, kann die Stadt Karben ihre
Vorstellungen klar definieren. Ziel sollte allerdings ein moderates,
umweltverträgliches Wachstum sein, wobei auch die Erschließung mit notwendiger
Infrastruktur (Bahnhaltepunkte, Busanbindung, Straßen, Kanal, Wasser,
Glasfaser, aber auch Kindergärten, Sport- und Freizeitmöglichkeiten etc.) zu
berücksichtigen ist.
Der
Regionalverband hat für Karben bis 2030 ein Wohnbedarf in Höhe von 1.173
ermittelt.
Frage
2.1:
Wie
viele Wohnungen wurden mittlerweile bereits errichtet?
Antwort
zu Frage 2.1
Auch hier wird
auf die Präsentation von Herrn Horn vom 18.05.2018 verwiesen.
Baufertigstellungszahlen für Wohneinheiten liegen für das Jahr 2017 noch nicht
vor.
Frage
2.2:
Wie
viele Wohnungen werden in Kürze durch die vielfältigen Bauvorhaben
errichtet?
Antwort
zu Frage 2.2:
Alleine
in 2018/19 werden. ca. 500 WE in Neubaugebieten fertiggestellt. Hinzu kommt
aber noch eine Vielzahl von Wohnungen in bestehenden Baugebieten.
Frage
2.3:
Wie
hoch ist hierbei der Anteil bezahlbarer Wohnungen?
Antwort
zu Frage 2.3
Hierzu müsste der Anfragesteller definieren
was er aus seiner persönlichen Sicht unter „bezahlbaren Wohnungen“ versteht.
Frage
2.4
Gibt
es für das zukünftige Wachstum der Stadt Karben Pläne, welche auswärtigen
Zielgruppen als Neubürger umworben werden sollen?
Antwort
zu Frage 2.4
Auf
dem gesamten Rhein Main Gebiet lastet derzeit ein enormer Zuzugsdruck.
Auswärtige Zielgruppen wurden bzw. werden nicht gezielt umworben – vielmehr
gibt es für alle neu ausgewiesenen Baugebiete bereits vor Aufstellung der
entsprechenden B Pläne mehr Interessenten als Bauplätze zur Verfügung stehen.
Daher
hatten die bislang geltenden Vergabekriterien den bereits seit langem in Karben
lebenden Bürger/innen oder denen mit einem Arbeitsplatz in Karben oder
familiären bzw. sozialen Umfeld in Karben bevorzugt.
Aber
auch das ehrenamtliche Engagement war bislang bei den Vergabekriterien
eingeflossen.
Frage
2.5:
Wo
sollen Wohngebiete für Familien mit Kindern entstehen? Werden
Bebauungspläne
für aufgelockerte Bebauungen vorgesehen? Wo sollen verdichtete
Baugebiete
und kleinräumige Wohnungen geschaffen werden? Wo wird
Geschosswohnungsbau vorgesehen?
Antwort
zu Frage 2.5:
Die Stadt Karben ist in der Konzeptionierung seiner Wohngebiete nicht völlig frei. Insbesondere in der Frage der Verdichtung sind über die Regionalplanung Vorgaben verbindlich. So ist im Einzugsbereich von S-Bahnstationen eine höhere Verdichtung anzustreben als in peripheren Bereichen. Eine hohe Verdichtung lässt sich im Einfamilienwohnhausbau nicht erreichen. Somit scheidet der Einfamilienhausbau in größeren Umfang in den zentralen, gut angebundenen Standorten aus. In den peripheren Stadtteilen widerspricht eine hoch verdichtete Bebauung der gewachsenen Struktur. Hier bietet sich bei der weiteren Entwicklung eine geringere Verdichtung an. Allerdings kann man heute über die Bauform (Einfamilienhausbau oder Etagenwohnung) nicht mehr alleine Rückschlüsse auf die Zielgruppen schließen. Die Ansprüche an das Wohnen haben sich in den letzten Jahren stark ausdifferenziert. Das Angebot an Wohnformen ist breit zu fächern. Diesem Bedarf wird bereits mit den jüngeren Entwicklungen und deren unterschiedlicher Ausprägung (EFH / DHH / RH / MFH) Rechnung getragen.