Beschluss: zur Kenntnis genommen

Frage 1

Wurden mittlerweile von Hessen Mobil die Ergebnisse der Verkehrszählung präsentiert? Wenn ja: Zu welchen Erkenntnissen führten diese?

 

Frage 2:

Wie lautet der Gesprächsstand mit Hessen Mobil und mit der Stadt Bad Vilbel zur Umsetzung des bestehenden STVV-Beschlusses und zum Planungsauftrag aus dem Bundesverkehrswegeplan, die B3 zwischen Kloppenheim und Massenheim vierspurig auszubauen (erweiterter Bedarf mit Planungsauftrag laut Bundesverkehrswegeplan)?

 

Frage 3:

Die o.g. Verkehrszählung dürfte die Beobachtung bestätigen, dass regelmäßig im morgendlichen Berufsverkehr insbesondere in Höhe der Auffahrt Dortelweil durch die kurze Einfädelspur ein Rückstau bis zum Knoten 0 entsteht. Sieht der Magistrat / sieht Hessen Mobil die Möglichkeit eines Knotenpunktausbaus / Verlängerung der Einfädelspur Dortelweil als Teilmaßnahme der unter 2) aufgeführten Maßnahme aus dem Bundesverkehrswegeplan? Hierbei würde vermutlich der größte Nutzen für den Verkehrsfluss, verbunden mit einem minimalen Landschaftseingriff / geringen Kosten und der Chance zur Verbesserung des Lärmschutzes realisiert werden können. Insbesondere vor dem Hintergrund der weiteren Stadtentwicklung in Bad Vilbel (Krebsschere) und bei uns besteht dringender Handlungsbedarf, den Verkehrsfluss in diesem Bereich zu verbessern. Ein B3-Weiteraubau im Norden (Kloppenheim / Okarben) ohne diese Knotenpunkt- verbesserung im Süden würde diese Engpasssituation noch weiter verschärfen.

 

Frage 4:

Wie lautet der Gesprächsstand mit Hessen Mobil zur Umsetzung des B3-Weiterbaus über den Knoten 0 hinaus (vordringlicher Bedarf im Bundesverkehrswegeplan)? Welche Lösungsvarianten schlägt Hessen Mobil vor

 

a)    zur Anbindung der Neubautrasse an die jetzige B3-Trasse / Nordumgehung in Höhe BBW

 

b)    zur möglichst weiträumigen Umfahrung von Okarben

 

c)    Sind weitere Alternativen im Gespräch?

 

Frage 5:

Wie ist das weitere Vorgehen vereinbart worden / gibt es Folgetermine mit Hessen Mobil?

 


Sach- und Planungsstand Weiter- und Ausbau B3

TOP 19 Anfrage des Stv. Marion Beck (CDU) vom 13.05.2019

TOP 26 Anfrage des Stv. Thomas Görlich (SPD) vom 18.05.2019

TOP 29 Anfrage des Stv. Thorsten Schwellnus (FW) vom 18.05.2019 

 

Die drei inhaltsgleichen Anfragen werden zusammengefasst und mit dem Bericht über den Termin zur Vorstellung der Verkehrsprognose beantwortet, der am 9. Mai stattgefunden hat.

 

Prognosevarianten

Die Prognose 2030 wurde für die Planfälle

1. Nullvariante (kein Ausbau),

2. vierstreifiger Ausbau Kloppenheim – Massenheim ohne Karben,

3. vierstreifiger Ausbau mit Vorschlagsvariante für Kloppenheim und Okarben (Planfall 1)

4. für einen Weiterbau der B 3 vom Knoten O geradeaus in Richtung Norden (Planfall 2) berechnet.

Die Unterschiede zwischen den Planfällen 1 und 2 (Entlastung des nachgeordneten Netzes) sind gering.

 

Ergebnis der Prognoseberechnung:

Um es vorne weg zu nehmen: Die Ergebnisse zeigen, dass die Planfälle der Ortsumfahrungen (OU) der B 3 in Kloppenheim und Okarben nur dann Sinn machen, wenn zeitgleich der vierstreifige Ausbau zwischen Kloppenheim und Massenheim erfolgt. Der vierstreifige Ausbau ist Voraussetzung für einen reibungslosen Verkehrsablauf auf dem Streckenzug Massenheim – Okarben.

Die Planungen zu den Ortsumfahrungen (OU) in Kloppenheim und Okarben stellen keine Lösungen dar, wenn nicht vorher der vierstreifige Ausbau zwischen Kloppenheim und Massenheim erfolgt ist.

 

Die Prognose zeigt, dass bei der Nullvariante 2030 (kein Ausbau) der Verkehr auf der einbahnig/zweistreifigen B3 zwischen Kloppenheim und Massenheim um 10 Prozent zunimmt. Die Verkehrszunahme im Karbener Streckennetz liegt zwischen 0 Prozent (B 3 nördlich K 9) und 11 % (Nordumgehung) sowie auf der L 3205 bei rd. 6 Prozent.

Ursache hierfür ist, dass die B3 zwischen Kloppenheim und Massenheim bereits heute an der Leistungsfähigkeitsgrenze liegt und nicht viel mehr Verkehr noch aufnehmen kann.

 

Fazit der Prognoseberechnung:

Ohne vierstreifigen Ausbau zw. Kloppenheim und Massenheim bringen weitere Lösungen im Zuge der OU Karben keine Verbesserungen.

 

Erst mit dem vierstreifigen Ausbau der B 3 zwischen Kloppenheim und Massenheim können zusätzliche Kapazitäten geschaffen und somit mehr Verkehr aufgenommen werden (bis zu 50 Prozent).

 

Für Okarben berechnet die Prognose selbst bei Ausbau der Strecke nach Massenheim eine Zunahme um lediglich 8 Prozent. Die geringe Zunahme wird u. a. mit dem achtstreifigen Ausbau der A 5 begründet.

 

Die geplante Ortsumgehung Okarben würde lediglich eine Verlagerung des Verkehrs von der jetzigen Streckenführung nach Westen bedeuten. Der Verkehrsablauf könnte aber auch evtl. durch einen optimierten Strecken- /Knotenausbau in Okarben erfolgen.

 

Die Priorität liegt also beim vierstreifigen Ausbau zwischen Kloppenheim und Massenheim

Aussagen zu punktuellen Maßnahmen (Verlängerung Einfädelspur Dortelweil, Knotenpunktverbesserungen) wurden nicht getroffen und waren nicht Bestandteil der Prognoseberechnung.

 

Weiterer Handlungsrahmen:

Die OU Kloppenheim und Okarben sind im vordringlichen Bedarf des BVWP enthalten und könnten weiter geplant werden, bringen ohne den vierstreifigen Ausbau jedoch keine Wirkung.

Der vierstreifige Ausbau zwischen Kloppenheim und Massenheim ist nur im weiteren Bedarf des BVWP enthalten, jedoch mit Planungsoption. Das Land Hessen kann hierfür also die Planungen einleiten. 

 

Einzuleitende Maßnahmen:

1.              Alle Beteiligten sind sich einig, den vierstreifigen Ausbau aufgrund seiner Dringlichkeit in die Prioritätenliste des Landes Hessen möglichst weit oben zu platzieren, damit das Planfeststellungsänderungsverfahren eingeleitet werden kann (Fachbeiträge sind zu überarbeiten, Anpassung damaliger Entwurf an neue Vorgaben, TÖB-Anhörung usw.).

 

2.              Für den Weiterbau der B 3 über den Knoten 0 hinaus hat die Stadt Karben folgende Vorgehensweise vorgeschlagen: Die Stadt beabsichtigt die Entwicklung eines weiteren Gewerbegebietes im Bereich der Gärtnerei an der B 3. Die weiterzuführende, neue B 3 könnte Bestandteil des noch aufzustellenden Bebauungsplanes werden und somit könnte über das B-Planverfahren das Baurecht zur weiterführenden B 3 geschaffen werden. Eine Realisierung wäre dann möglich, wenn der vierstreifige Ausbau kommt. Damit bestünde die Möglichkeit den vierstreifigen Ausbau und die OU Kloppenheim als eine Einheit zu betrachten. Die über den Knoten 0 weiterzuführende B 3 könnte dann den Verkehr der B 3 und der L3351 (Nordumgehung) aufnehmen, die Obererlenbacher Straße (B3a heute / L3205) bindet dann die örtlichen Verkehre nach/aus Karben und Bad Homburg an die B 3 am Knoten 0 an. Von allen Beteiligten wurde das als ein gangbarer Weg gesehen.

 

Weitere Vorgehensweise – 3 Punkte Plan

Über Hessen Mobil wird die Stadt Karben mit dem zuständigen Wirtschaftsministerium in Kontakt treten und sich für die unter „Weiterer Handlungsrahmen“ besprochen Punkte einsetzen:

 

-        Veranlassung vertiefender Verkehrsuntersuchungen für kurzfristige und punktuelle Verbesserungsmaßnahmen  im Streckenverlauf Karben und Bad Vilbel, die außerhalb des Bundesverkehrswegeplanes geschaffen werden können.

 

-        Vereinbarung zur Berücksichtigung der weiterzuführenden B 3 in Kloppenheim im B-Plangebiet und Baurechtschaffung durch die Stadt, damit die B 3 in beiden Abschnitten als Einheit geplant werden kann.

 

Aufnahme der Planungen für den vierstreifigen Ausbau der B 3 bis Massenheim zum schnellstmöglichen Zeitraum.