Herr Bürgermeister Rahn leitet in den Tagesordnungspunkt ein und stellt die beiden Projekte vor, die noch im Jahr 2015 in die Realisierung gehen sollen. Es handelt sich dabei um die Umgestaltung der Niddaterrasse auf der Rückseite des Bürgerzentrums und um den Bau einer Skateranlage samt Parcours am Standort der ehemaligen Halfpipe.

 

Beide Projekte wurden bereits im Rahmen einer S+I-Informationsveranstaltung am 15.04.2015 vorgestellt und diskutiert. Auch im Arbeitskreis „Niddaerlebnispunkte“ wurden die Projekte diskutiert.

 

Die Projekte können kurzfristig realisiert werden, da sie unabhängig von den Maßnahmen der Niddarenaturierung umgesetzt werden können, deren Realisierung sich verzögert. Für die Skate-Anlage sind Kosten in Höhe von 250.000,00€ ermittelt worden, der Betrag wird gedeckelt, so der Bürgermeister. Skateanlage und Parcours wurden nochmals leicht im Umfang reduziert um Einsparungen zu erreichen. Der gestrichene Cube im Parcoursbereich kann aber später ergänzt werden. 

 

Aus Restmitteln des Jahres 2014 sowie den Mitteln aus den Jahren 2015 und 2016 stehen ausreichende Finanzmittel zur Finanzierung des kommunalen Eigenanteils (etwa 1/3 der Kosten) zur Verfügung. Mit der Bereitstellung von Fördermitteln kann gerechnet werden.

 

Herr Feyl eröffnet die Diskussion. Herr Christian (CDU) begrüßt den Bau der Skateranlage. Herr Ruhl  (SPD) betont, dass die SPD das Projekt unterstützt.

 

Herr Michel (FW) bittet darum, über die Projekte Skateanlage / Parcours und die Niddaterrasse separat abzustimmen. Dieser Vorschlag findet Zustimmung. Den Freien Wählern fehlen Aussagen zu den Folgekosten der geplanten Anlage. Zudem besteht der Wunsch, die Jugendlichen Nutzer mit in die Pflicht der Aufsicht und Unterhaltung der Fläche zu nehmen. Diese Wünsche wiederholen Herr Ottens und Frau Plewe im Verlauf der Diskussion.

 

Herr Hoffmann (Gast) bedauert, dass die Projektpriorisierung nicht abschließend im Arbeitskreis Erlebnispunkte (AK) diskutiert wurde. Ein Vertreter des lokalen Skateboard-Vereins überreicht dem Bürgermeister eine List mit rd. 240 Unterschriften, die nach der Presseberichterstattung am vergangenen Samstag im Wetterauer Kurier gesammelt wurden. Die Unterschriften spiegeln die gesamte Bandbreite der Karbener Bevölkerung wieder. Zudem haben interessierte Gäste unterschrieben.

 

Frau Plewe (Gast) schildert kurz einige Hintergründe zur Projektentwicklung. Das Projekt Erlebnispunkte und das Projekt der Niddarenaturierung wurden zusammengeführt mit dem Ziel, den Fluss erlebbar zu machen. Diese Erlebbarkeit soll den Wünschen verschiedener Zielgruppen entsprechen. Der Architektenwettbewerb, an dem sich die Bürger beteiligen konnten brachte das Ergebnis, dass massive Betonbauwerke nicht gewünscht waren. Es steht nur ein begrenztes Budget zur Verfügung. Frau Plewe äußert die Befürchtung dass durch die Realisierung des Projekts Skate-Anlage / Parcours, nicht mehr ausreichend Mittel zur Realisierung der anderen Projekte zur Verfügung stehen werden.  Die Freien Wähler priorisieren von daher die Realisierung der Rathausterrassen.

 

Herr Rahn betont, dass der AK nur ein beratendes Gremium ist und die endgültigen Entscheidungen in den politischen Gremien zu fällen sind. Auf die Anmerkungen von Frau Plewe erwidert er, dass aufgrund der Kostendeckelung und der gemachten Abstriche die Finanzierung der weiteren Projekte nicht gefährdet ist. Er führt aus, dass bereits die bestehende und ehemalige Skateanlage Folgekosten verursacht hat und zudem das Projekt so konzipiert wurde, dass die Folgekosten möglichst gering sind. Die Betonbowl wird zum größten Teil in den Boden gebaut und wird als Bauwerk im Landschaftsbild kaum auffallen. Er stellt in Aussicht, die weiteren Projekte der Erlebnispunkte ebenfalls nochmals im Ausschuss zu präsentieren.

 

Herr Haufert (Die Grünen) wiederholt, dass bereits heute Folgekosten vor Ort anfallen. Er hebt hervor, dass die Stadt auch die Sportvereine (nicht nur über Leistungen des Bauhofs) stark unterstützt.

 

Frau Hilker (Gast) hebt den Ursprungsgedanken hervor, Jugendlichen die dem Spielplatzalter entwachsen sind, einen multifunktionalen Aufenthalts- und Betätigungsraum zu schaffen. Diese Idee wurde vom Bürgermeister aufgegriffen und in die Planung zu den Erlebnispunkten eingebracht. Daraufhin hätte Herr Böing am Arbeitskreis vorbei die Planung der Skateanlage / Parcours vorangetrieben. Dieses Projekt wäre dann durch den Bürgermeister mit der Priorität 1 versehen worden. Sollte so gearbeitet werden, sei die Arbeit des AK wertlos. Der Arbeitskreis könnte dann aufgelöst werden. Frau Hilker betont ausdrücklich, dass sei keine Zielgruppenplanung betreiben möchte, sondern für alle Zielgruppen Angebote ermöglichen möchte.

 

Herr Rahn widerspricht Frau Hilker deutlich, dass auf Initiative von Herrn Böing am AK vorbei geplant worden sei. Nachdem die Idee aufgekommen sei, wäre das Projekt in den Kontext der Erlebnispunkte eingebracht worden, da sich das Projekt ohne Fördermittel nicht realisierbar wäre. Nach einer Konzeptphase wurde das Projekt in den AK eingebracht und dort im Dezember 2014 und im Februar 2015 behandelt.

 

Herr Wittmann (Gast) stellt hervor, dass die Skateboarder keine Randsportart betreiben. Er betont, dass er aus Sicht des Vereins im Rahmen der Sitzung nicht in der Lage sei, eine belastbare Selbstverpflichtung abzugeben. Man sei aber selbstverständlich bemüht, Vandalismus zu vermeiden und die öffentliche Fläche in einem guten Zustand zu halten. Er hebt hervor, dass die Fläche auch für andere Nutzer (z. B. Rollerskater, BMX-Fahrer etc.) interessant und nutzbar sei.

 

Für die CDU hebt Herr Beck hervor, dass beiden Projekten zugestimmt werden könne. Beide Projekte hätten durchaus eine generationenübergreifende Zielgruppe und seien auf Grund der Verfügbarkeit von Fördermitteln realisierbar. Zudem sei die Unterstützung durch die Stadt durchaus als Sportförderung zu verstehen.

 

Herr Hoffmann (Gast) trägt anschließend noch einige Anregungen aus dem AK vor. Prinzipiell sei die ausgewählte Skatefläche für die geplanten Nutzungen gut geeignet. Die neu zu errichtende Anlage müsse vielseitig und für verschiedene Zwecke nutzbar sein. Im Vergleich zur Niddaterrasse hinter dem Rathaus stelle die Skateanlage tatsächlich einen Erlebnispunkt dar.

 

Herr Schmidt (SPD) stellt in den Raum, dass bisher das Müllproblem im Skateanlagenumfeld durchaus auf die naheliegende „Grillhütte“ zurückzuführen sei. Die SPD priorisiere die Skateanlage an Position 1 und die Terrasse an Position 2. Eine getrennte Abstimmung der Punkte wird begrüßt.

 

Frau Benölken (Gast, VDK) vertritt generell ein generationenübergreifendes Klientel und bedauert die späte Einbindung des AK in die Planung. Vielleicht hätte man nach einer ausführlicheren Auseinandersetzung mit dem Thema ein positiveres Feedback erhalten.

 

Der Ausschuss beschließt

 

1.            Das Projekt Skateanlage / Parcours zur Realisierung zu bringen.

Abstimmungsergebnis zu 1.: Ja: 8, Nein: 0, Enthaltung: 1

2.            Das Projekt Niddaterrassen hinter dem Bürgerzentrum zur Realisierung zu
                bringen.
                Abstimmungsergebnis zu 2.: Ja: 6, Nein: 0, Enthaltung: 3