Der Forstamtsleiter Herr Reissmann erklärt den Anwesenden den Stadtwald

und das Forsteinrichtungswerk. Er erläutert, dass wir es heute mit Sekundär-bzw. Tertiär-Wäldern zu tun haben, da im 16. — 18. Jahrhundert die Wälder gerodet wurden.

 

Die Forsteinrichtung ist Inventur, Planung und Erfolgskontrolle bei der Bewirtschaftung eines Waldes — ein Controlling Kreislauf.

 

Heute gibt es zu wenig Altbäume, da vor 50 — 100 Jahren durch Windwurf etliche Bäume gefallen sind und forstliche Fehler gemacht wurden.

 

Auf den Vorwurf der Rodung stellte er fest, dass in der letzten Einschlagsperiode in allen Altersklassen und immer nachhaltig eingeschlagen wurde. Herr Reissmann erklärt den Unterschied zwischen Hauptnutzung und Pflegenutzung. In Zukunft sollen diese in dem Begriff Gesamtnutzung zusammengefasst werden. Das meiste Holz wurde in der Pflegenutzung (Vornutzung jüngere Bäume) geschlagen, nicht aus der Hauptnutzung (alte Bäume). 2014 kam es zu einer Übernutzung der Buche um 12% durch starke Sommergewitter und sehr viel Schadholz. Die Eiche hat dies besser überstanden. Bei der Fichte gab es wegen Schadholz ebenfalls eine Übernutzung, während bei der Kiefer eine Unternutzung verbucht ist. Somit ist die Nutzung der letzten 3 Jahre völlig im Rahmen, da man die Nutzung immer auf 10 Jahre sehen muss. Er bekräftigt nochmals, dass weder Kahlschlag noch Rodung betrieben wird.

 

Herr Dr. Becker fragt nach, warum innerhalb von 2 Jahren in der gleichen Fläche geschlagen wird.

Auch würde er gerne wissen, warum in der Brut- und Setzzeit gerückt wird, obwohl die Holzpolder dann manchmal für Monate und Jahre im Wald herumliegen. Herr Link als zuständiger Förster führt aus, dass nicht an der gleichen Stelle gefällt wird sondern im gleichen Gebiet. Das gerückte Holz ist verkauft und zur Abholung bereit gelegt. Allerdings nutzt die Industrie den Wald oft als Lager. Außerdem sei laut Gesetz das Forstamt nicht an die Brut-und Setzzeiten gebunden. Man hat Rückegassen mit einem Abstand von 40 m. Sollten Rückegassen unter diesem Abstand sein, werden Rückegassen entfernt. Durch das Rücken mit schwerem Gerät wird der Boden sehr verdichtet. Auch wird in Karben zusätzlich mit Pferden gerückt. Die Fragen nach Kalkung und Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners werden verneint. Der Eichenprozessionsspinner wird lediglich am Grillplatz und am Waldkindergarten bekämpft.