Beschluss: zur Kenntnis genommen

Der SPD Anfrage vom 04.01.2016 betreffend Baumfällungen in Karben seien ein paar Sätze voran gestellt.

Schon in der SPD Anfrage vom 23.8.2015 wurde die Thematik Platanen am Schwimmbad in aller Ausführlichkeit behandelt. Es ist deshalb unverständlich wieso vier Monate später teilweise die gleichen Fragen erneut gestellt werden.

Ebenfalls wird an die diversen OBR Sitzungen Klein-Karben der letzten Monate und Jahre erinnert, wo alle Aspekte zu dieser eigentlich abschließend behandelten Thematik in allen Einzelheiten diskutiert wurden. In diesen diversen Ortsbeiratssitzungen wurde dieses Thema detailliert und tlw. hochemotional und strittig diskutiert.

Und wenn es um die angebliche fehlende Anwohner/Bürgerbeteiligung geht dann kann und muss darauf verwiesen werden, dass die Thematik der PLATANEN insbesondere von Bürgern aufgebracht worden ist und letztendlich sogar Bürger beim Gasversorger wg. der Bäume und der Trassenführung nachgehakt hatten. Und auch in den unzähligen Ortsbeiratssitzungen in denen diese Thematik behandelt worden ist war diese Problematik auch unter den anwesenden Bürger/Innen sehr kontrovers diskutiert worden.

Auch kann i. d. Zusammenhang darauf hingewiesen werden, dass die Problematik Straßenbäume zum großen Teil darauf zurückzuführen ist dass in vergangenen Jahrzehnten oftmals die falschen Bäume (zu groß) an den falschen Stellen (Zu wenig Platz, Gasleitung, Wasser/Kanalleitungen) gesetzt worden sind. Bei genauerer Planung vor dem Setzen von Straßenbäumen könnten wir uns viele Diskussionen ersparen.

Grds. muss auch darauf hingewiesen werden, dass die Anzahl der Straßenbäume in Karben seit Jahren tendenziell steigt und derzeit mehr als 4.000 Straßenbäume von der Stadt im Rahmen der jährlichen Prüfung überwacht und gepflegt werden müssen.

 

Frage 1:

Seit wann Stand der Termin für die Baumfällung fest?

 

Frage 2.

Warum hat der Bürgermeister die Baumaktion nicht in seinen Mitteilungen erwähnt?

 

Frage 3.

Bestand eine akute Gefährdung durch die Bäume? 1. Wie ist sie dokumentiert?

 

Frage 4.

Sind weiter Baumfällungen in Karben geplant oder notwendig?

1.              In welchen Stadtteilen?

2.              Welche Bäume sind betroffen?

3.              Was macht eine Fällung notwendig?

 

Frage 5.

Wie wird der Zustand der Bäume ermittelt und dokumentiert?

 

Frage 6.

Ist die Dokumentation für die Bürger einsehbar? Wenn ja, wo? Wenn nein, warum nicht?

 

 

Frage 7.

Wie ist Konzept für Ersatzmaßnahmen?

 

Nun zu Ihren z. T. wiederholt gestellten Fragen:

 

Antworten zu Fragen 1-7:

Schon in der Beantwortung der SPD Anfrage vom 23.8.2015 wurde die grundsätzliche Entscheidung zur Fällung der vier betroffenen Platanen sowohl schriftlich wie auch mündlich in der damaligen Stadtverordnetensitzung mitgeteilt. Ebenfalls wurden damals auch die Gründe und Notwendigkeiten für diese Entscheidung umfassend und im Detail erläutert.

Es gibt ein förmliches Schreiben der Netzdienste Rhein-Main mit Datum vom 31.03.2015. In diesem Schreiben wird auf das technische Regelwerk für Gasleitungen verwiesen. Gemäß diesem ist ein Mindestabstand von 2,5 Metern zwischen einer Baumbepflanzung und einer Versorgungsanlage einzuhalten. Dieser Abstand war in diesem Fall nicht gegeben.

Es ist in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass die damalige Baumpflanzung ca. 3 Jahre nach der Verlegung der Gasleitung stattgefunden hatte.

 

Vor diesem Hintergrund wurden die Stadtwerke im gleichen Schreiben aufgefordert „…eine geeignete Wurzelschutzmaßnahme in den Boden einzubringen.“ Darüber hinaus heißt es: „Alternativ zu einem kostenintensiven Wurzelschutz können Sie die Bäume auch fällen.“

Eine akute d.h. unmittelbare Gefährdung bestand laut Rhein-Main Netz nicht. Dies hätte auch die sofortige Fällung der Platanen zur Folge gehabt. Auf der anderen Seite wurde unmissverständlich der Grundstückseigentümer d.h. die Stadtwerke Karben aufgefordert eine der beschriebenen Maßnahmen (Wurzelschutz oder Fällung) durchzuführen.

Völlig alternativlos war die Fällung der ersten Platane die direkt mit dem Stamm bzw. Wurzelballen auf der Gasverteilung Richtung Schwimmbad gepflanzt wurde.

Eine grds. mögliche Wurzelkappung um die Vorgaben des Gas Netzbetreibers Rhein-Main einzuhalten war aufgrund der  Expertise des Baumsachverständigen über Standsicherheit nach erfolgter Wurzelmaßnahme z.B. bei Starkwindereignissen keine geeignete Alternative.

Eine Verlegung der Erdgasleitung zur Rettung der übrigen drei Bäume stand in keiner Verhältnismäßigkeit zu den dadurch verursachten Kosten.

Das Auftragsschreiben an den beauftragten Unternehmer ging am 26.10.2015 in den Versand. Den genauen Zeitpunkt der Fällung  wurde dann in Abstimmung mit der beauftragten Firma terminiert. Hierbei musste beachtet werden, dass die Fällung ausschließlich außerhalb der vegetationsfreien Periode sowie der brut- und nistfreien Zeit vorgenommen werden konnte. Aus diesem Grund kam nur ein Zeitraum zwischen den Monaten November und Februar in Frage.

Wie schon mehrfach erläutert, war die Fällung der Platanen nach Abwägen aller geprüften Aspekte (mangelnde Standsicherheit nach einer Wurzelkappung) die einzig sinnvolle Möglichkeit.

 

Die Bäume werden regelmäßig von fachkundigem Personal auf ihre Stand- und Bruchsicherheit kontrolliert. Diese Kontrollen werden in einen speziellen PC – Programm dokumentiert und ausgewertet.

Die Dokumentation umfasst insgesamt über 4.200 Bäume Prinzipiell ist diese einsehbar wobei diese Liste allerdings einer kontinuierlichen Aktualisierung unterliegt.

Darüber hinaus werden auch durch Baumaßnahmen der Stadtwerke gelegentlich

Ersatzmaßnahmen bzw. Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume sind immer abhängig von der Art bzw. Anzahl der gefällten Bäume, den Standortbedingungen vor Ort und den räumlichen Möglichkeiten.

D. h. wir untersuchen genau die räumlichen Bedingungen bevor wir neue Bäume pflanzen um die jetzt aktuell anzutreffenden Probleme zu vermeiden.

Grds. können Sie aber davon ausgehen dass auf das gesamte Stadtgebiet gesehen die Anzahl der (Straßen)Bäume konstant bleibt bzw. sogar leicht ansteigend ist.

So wurden bereits Ersatzpflanzungen entlang der Bahnhofstraße in Fortsetzung der VOBA durchgeführt ( vier Eschenbäume). Aber auch bspw. im Rahmen  der Erweiterung des Stadions an der Waldhohl werden zur Abgrenzung zu freien Feld gut 20 neue Bäume noch in diesem Jahr gepflanzt.

Weitere Baumpflanzungen werden im Rahmen der Errichtung des neuen innerstädtischen Grünzuges erfolgen.

 

Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen dass in Kooperation mit der Bürgerstiftung UNSER KARBEN und unter Mithilfe von über 100 Bürger/innen im letzten Jahr auf einer Fläche von gut 5.000 qm über 1.000 neue Baumsetzlinge in der Karbener Gemarkung gepflanzt worden sind, so dass auch hierdurch die Anzahl der Bäume langfristig in unserer Gemarkung deutlich steigen wird..