Beschluss: zur Kenntnis genommen

Stärkung des innerstädtischen Radverkehrsnetzes

Die Förderung des Radverkehrs als Teil moderner Verkehrs und Klimaschutzpolitik

ist mit der erfolgreichen Teilnahme am sogenannten „Stadtradeln“ im September

letzten Jahres durch die Stadt Karben wohl unbestrittenes Ziel des Magistrats.

Stadt und Land setzen sich so auch gemeinsam für den Radwegebau ein und

realisieren die Vernetzung Karbens mit anderen Kommunen.

Stark vernachlässigt ist in Karben jedoch die Verbesserung des Radverkehrsnetzes innerhalb des Stadtgebiets.

Durch Grüne Anträge und Anfragen wurde in der ablaufenden Wahlperiode immer wieder auf Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen, wie das Radfahren gerade im innerstädtischen Bereich sicherer und damit attraktiver gemacht werden kann.

Wir bitten deswegen um eine detaillierte Aufzählung der Maßnahmen, welche der Magistrat diesbezüglich in den letzten fünf Jahren eingeleitet und umgesetzt hat. Die Aufwertung der Fahrradabstellanlage am Bahnhof durch Fahrrad-abstellboxen nach zwei Jahren des Drängens durch die Grüne-Fraktion ist bereits hinlänglich bekannt und muss hier nicht mehr gesondert aufgeführt werden.

 

Beantwortung der vorgenannten Anfrage:

Vorab möchten wir darauf hinweisen, dass in den letzten Jahren der Ausbau der Radwege zu den Nachbargemeinden im Mittelpunkt der Aktivitäten stand.

Insbesondere zu erwähnen sind hierbei die Lücken bzw. Sanierungsmaßnahmen:

·         Wertstoffhof nach Dortelweil (fertiggestellt 2015)

·         Petterweil nach Burgholzhausen (Bau in 2016) 

·         Petterweil nach Bad Homburg/Ober Erlenbach (Bau in 2014/15)

·         Burg-Gräfenrode nach Ilbenstadt (Bau in 2017)

·         Rendel nach Gronau

·         Petterweil nach Kloppenheim (Bau 2016/17)

·         Sanierung Rad/Feldweg Burg Gräfenrode Einsiedelweg zur
     Niddabrücke (Sanierung 2015)

 

Hinzu kommt noch der Niddaradweg im Bereich Klein Karben /Groß Karben/Okarben.

 

Die Mittel hierfür belaufen sich auf deutlich über 2 Million Euro – hiervon können aber über 50% als Zuschüsse vereinnahmt werden.

 

Die Verwaltung der Stadt Karben hat darüber hinaus diverse Belange zur Stärkung und Sicherheit des innerörtlichen Radverkehrs geprüft und in die Wege geleitet, unter anderem auch die von der fragenstellenden Fraktion dankenswerterweise angeregten, konstruktiven Vorschläge wie bspw. die mietbaren Fahrradabstellboxen am Bahnhof .

 

Jedoch können nach Abstimmung mit Straßenbaulastträgern, der Polizei, Beratungen mit dem Frankfurter Radfahrbüro und unter Berücksichtigung anderer Maßnahmen nicht immer alle Vorschläge realisiert werden.

Zu folgenden Punkten kann Stellung bezogen werden:

 

 

 

Befestigung des Radweges Breul – Niddabrücke bis Gewerbegebiet

Der erste Teilabschnitt wurde hier in 2015 bereits befestigt. Der Restbereich an der Skateanlage vorbei wird nach Ausbau der Skateanlage in 2016 folgen.

 

 

Befahrung der Einbahnstraßen in Gegenrichtung

Zusammen mit dem ADFC wurden alle Einbahnstraßen überprüft. Es erfolgt die sukzessive Umsetzung der Beschilderung / Fahrbahnmarkierung zur Öffnung der Einbahnstraßen in Gegenrichtung, bei denen das möglich ist.

 

Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht

Zusammen mit dem ADFC wurden alle straßenbegleitenden Radwege überprüft und ein Katalog erstellt, bei denen die Aufhebung der Benutzungspflicht sinnvoll ist. Es erfolgt die sukzessive Umsetzung der Beschilderung zur Aufhebung der Benutzungspflicht.

 

Ortseingang Klein-Karben, von Rendel kommend

Hier besteht der Wunsch, den Radverkehr von Rendel kommend sicher in Richtung Klein-Karben zu führen. Mit der Stadtpolizei und Polizei des Wetteraukreises wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert:

Führung des Radverkehrs weiterhin auf dem Gehsteig. Dieser ist zwischen Ortseingang und Karl-Liebknechtstraße zu schmal. Eine Verbreiterung des Gehweges würde in die von Anwohner genutzten Pflanzbereiche eingreifen, ohne eine für den Radverkehr sinnvolle Alternative zu schaffen Verschwenkung des Radverkehrs auf die Fahrbahn mit Sicherheits-/ Angebotsstreifen in Richtung Innenstadt und Führung des Radverkehrs über die parallel verlaufende Seitenstraße. Ein Sicherheits-/ Angebotsstreifen ist aufgrund der ausgefahrenen Fahrbahnrändern in der Rendeler Straße recht problematisch und daher aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen.

 

Als Ergebnis wurde festgehalten, die Situation zunächst zu belassen wie sie ist, um dem Radverkehr verschiedene Möglichkeiten anzubieten, wie Nutzung der Parallelstraße, fahren auf der Fahrbahn, ohne die kaputten Fahrbahnränder benutzen zu müssen. Auf eine bauliche Maßnahme oder Fahrbahnmarkierung zur Verschwenkung des Fahrradverkehrs auf die Fahrbahn wird seitens der Polizei abgeraten.

Bei Sanierung der Fahrbahn der L 3205 ist mit dem Baulastträger die Einrichtung eines Angebotsstreifens zu verhandeln.

 

 

Führung des Radverkehrs im Bereich Gehspitze, Fahrtrichtung Bahnhof

Es gibt den Vorschlag aus der Radverkehrskonzeption, in der Homburger Straße einen Fahrradstreifen am rechten Rand der Fahrbahn anzulegen, diesen über den Kreuzungspunkt zu führen und den Radverkehr dann im Zuge des westlichen, lichtsignalisierten Fußgängerüberwegs der Lichtsignalanlage die L 3205 queren zu lassen.

Dies setzt voraus, dass die sich in einem katastrophalen Zustand befindliche Fahrbahn der Homburger Straße zunächst vom Baulastträger Land Hessen saniert wird. Die Errichtung eines Fahrradstreifens und Führung des Radverkehrs an dieser Stelle wäre ohne Fahrbahnmarkierung zu gefährlich.

Die Fahrbahnsanierung der OD Klein-Karben ist im Programm der Sanierungsoffensive 2016 bis 2022 des Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums enthalten, ein Realisierungszeitraum steht jedoch noch nicht fest.

 

 

Führung des Radverkehrs zur Querung der Industriestraße (Knoten 4)

Von Radfahrer/innen wird öfters auch die Querung der Industriestraße bemängelt. Die Berücksichtigung einer Fahrspur wird von der Polizei abgelehnt, da sie den Radverkehr dazu verleiten würde, zu schnell den Kreuzungsbereich zu queren, ohne auf den Verkehr zu achten.

 

 

Führung des Radverkehrs in der Robert-Bosch-Straße, Übergang von / zu den Angebotsstreifen

Hier wurden bereits bauliche Maßnahmen abgestimmt, die dem Radverkehr in Richtung Osten einen besseren Wechsel vom gemeinsamen Fuß-/ und Radweg zu dem Angebotsstreifen auf der anderen Fahrbahnseite ermöglichen sollte. Nach einem Informationsaustausch mit dem Radfahrbüro Frankfurt ist jedoch nun vorgesehen, in Fahrtrichtung Klein-Karben, den Sicherheits- und Angebotsstreifen bis zur Zufahrt P+R-Platz zu verlängern. Ein Fahrbahnwechsel ist dann nicht mehr erforderlich. Diese Maßnahme wird bei der nächsten Verkehrsschau Anfang Februar mit den Verkehrsbehörden abgestimmt.

 

 

Sicherheits-/ Angebotsstreifen in der Frankfurter Straße (K 10)

Die Maßnahme kann im Zuge des Neubaus des Radweges Kloppenheim – Petterweil umgesetzt werden. Die Radwegebenutzungspflicht auf dem Gehweg ist aufgehoben.

 

Sicherheits-/ Angebotsstreifen in der Brunnenstraße

Zwischen Okarben und Bahnhof besteht ein straßenbegleitender Fuß- und Radweg, der auch gut angenommen wird. Im Bereich des Rapp´s-Geländes besteht eine Engstelle. Hierfür ist durchaus eine Lösung erforderlich, die jedoch kaum umsetzbar ist.

Lediglich Hinweisschilder („Achtung Engstelle, bitte klingeln“) weisen hierauf hin.

Zu beachten ist dabei, dass die Brunnenstraße mit Inbetriebnahme der Nordumgehung Hauptzufahrtsstraße zum Gewerbegebiet wird. Dass bedeutet, dass der Quell- und Zielverkehr aus dem Norden und Nordosten der Region nicht mehr durch Groß-Karben verkehrt, sondern über Nordumgehung und Brunnenstraße (außer Schwerlastverkehr). Damit wird die Verkehrsbelastung erheblich zunehmen. Gerade an dieser Engstelle ist aber auch die Fahrbahn kurvenreich sowie enger und damit unübersichtlicher. Eine Verbreiterung des Radweges zu Lasten der Fahrbahn sollte zunächst abgewartet und die Verkehrsentwicklung ermittelt werden.

Eine Verbreiterung des Radweges zu Lasten des Gebäudes scheidet aus, da das Gebäude unter Denkmalschutz steht und nicht weiter verändert werden darf.

Die Errichtung von Sicherheits-/ Angebotsstreifen in der Brunnenstraße halten wir für kritisch, insbesondere im Kurvenbereich am Jukuz (keine ausreichende Fahrbahnbreite, schlechte Sichtverhältnisse). Lösungen werden auf der Verkehrsschau mit den Verkehrsverwaltungen beraten.

 

Innerörtliche Führung des Radverkehrs

Problematisch ist oftmals die innerörtliche Führung des Radverkehrs über die stark belasteten, engbebauten und im schlechten Zustand befindlichen Ortsdurchfahrten. Daher wurden Radverkehrsführungen außerhalb der OD umgesetzt und die Streckenführungen im Stadtplan dargestellt.

Die Radverkehrsführung durch Groß-Karben zum Bahnhof (Assenheimer Straße, Ortskern Groß-Karben, Am Park, Hessenring, Bürgerzentrum) wird gut angenommen. Ebenso die Führung von Rendel über Bornwiesenweg, Rendeler Wiesen, Erich-Käster-Straße, Am Breul oder Niddaroute).

Nicht angenommen wird die Führung in Klein-Karben über Lindenweg (Umwegfaktor).

 

Um die Radverkehrsverbindungen durch die Wohngebiete besser zu darzustellen:

·           wird eine reine Radverkehrskarte Karben erstellt, die kostenlos an Bürger/Innen abgegeben wird

·           die Radverkehrsführung durch Fahrbahnmarkierungen (Piktogramme)
       verdeutlicht

·           die innerörtliche Route Ortsausgang Groß-Karben – Stadtmitte fahrradgerecht ausgebaut (Investitionsmittel sind im Haushalt eingestellt)

·           zusammen mit den ADFC die Beschilderung optimiert

·           und für Klein-Karben neue Lösungen erarbeitet
wird eine reine Radverkehrskarte Karben erstellt, die kostenlos an Bürger/Innen abgegeben wird

·           die Radverkehrsführung durch Fahrbahnmarkierungen (Piktogramme) verdeutlicht

die innerörtliche Route Ortsausgang Groß-Karben – Stadtmitte fahrradgerecht ausgebaut (Investitionsmittel sind im Haushalt eingestellt) zusammen mit den ADFC die Beschilderung optimiert und für Klein-Karben neue Lösungen erarbeitet.