Sitzung: 21.01.2016 Stadtverordnetenversammlung
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: FB 4/140/2016
Frage 1:
Welche
Programme finden derzeit in städtischen Kitas (U3 und Ü3-
Betreuung)
statt, um eine optimale Sprachförderung von Kindern mit
Migrationshintergrund
zu gewährleisten?
Frage 2:
Wie Viele
Kinder nehmen an diesen Programmen Teil?
Frage 3:
Wie hoch wird
der Bedarf in Anbetracht der aktuellen Lage eingeschätzt?
Frage 4:
Gibt es Pläne
zur Verbesserung der Bedarfsdeckung, bzw. zur Intensivierung
des
städtischen Engagements?
Unsere
Gesellschaft lebt vom Verständnis und der Achtung unterschiedlicher
kultureller
und religiöser Lebensanschauungen unter der Wahrung gemeinsamer
und
gemeinverbindlicher, freiheitlicher Grundwerte.
Die Vermittlung
interkultureller Kompetenz bereits in Kitas stellt dabei nicht zuletzt
besondere Anforderungen an das Personal.
Frage 5:
Wie sieht der
Magistrat die städtischen Kitas und
Kinderbetreuungseinrichtungen
in diesem Zusammenhang aufgestellt?
Frage 6:
Gibt es
spezielle Schulungen und Förderprogramme für Erzieherinnen und
Erzieher, um
diesbezügliche Problemstellungen präventiv anzugehen, bzw.
ihnen
professionell zu begegnen.
Frage 7:
Welchen
weitergehenden Handlungsbedarf sieht der Magistrat in diesem
Zusammenhang?
Antworten zu
Fragen 1 bis 7:
Sprachförderung
wird vor allem im Alltag ausgeübt. Kinder sprachlich in allem was sie tun
begleiten, die Sprache spiegeln, Gegenstände immer wieder benennen, im
Morgenkreis singen, Sprechreime, Gedichte, Fingerspiele, Gespräche über
Gefühle, Bewegung, Waldtage, Exkursionen, Theater spielen, das alles ist
alltagsintegrierte Sprachförderung.
Im letzten
Kindergartenjahr besuchen Migrationskinder in den Grundschulen die sogenannten
Vorlaufkurse. Es nimmt den Kindern Ängste vor der Schule und die Scheu vor
einer Gruppe oder der Lehrkraft zu sprechen.
In allen
Kitas wird durch geschulte MitarbeiterInnen das Sprachstandserhebungsprogramm
KISS bei allen vierjährigen Kindern durchgeführt und in Zusammenarbeit mit dem
Wetteraukreis ausgewertet.
In unseren
städtischen Kindergärten gibt es darüber hinaus verschiedene Programme, wie LiSe DaZ, Lilo Lausch, Schlaumäuse
als Sprachförderung die in eher kleineren Gruppen erfolgt.
Zudem wurden insgesamt 19 ErzieherInnen aus allen
städtischen Kitas zum Thema „Deutsch als
Zweitsprache: von der Sprachstandserhebung zur Förderung“ der
Goetheuniversität geschult und gelten als MultiplikatorInnen in allen Häusern.
Zwei der
städtischen Kitas (Glückskinder und Zauberberg) haben in den vergangenen 3
Jahren am Bundesprogramm „Schwerpunktkita
Sprache und Integration“ teilgenommen. Die „alltagsintegrierte
Sprachförderung“ für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund wurde mit
jeweils 19,5 Wochenstunden in beiden Häusern implementiert. Dabei gehörte die
direkte Arbeit mit den Kindern in Kleingruppen, in den Stammgruppen, aber vor
allem auch das Coaching des Teams, sowie die Beratung und Unterstützung von
Eltern dazu.
Das Programm
ist Ende 2015 ausgelaufen. Die alltagsintegrierte Sprachförderung in den Teams
der Kitas ist implementiert.
Die Kita Glückskinder konnte sich für das anschließende Bundesprogramm „Sprach Kita“ aufgrund des hohen Anteils an Migrationskinder qualifizieren.